
Inspiriert durch meine liebe Freundin und Aromatherapeutin Inga Hoffmann-Tischner habe ich mich heute daran gemacht und zum ersten Mal eine Salbe mit Hirschtalg und Fichtenharzöl gerührt.
Hirschtalg, wird schon seit dem Mittelalter als Zutat zu Salben bei der Behandlung von Hautschäden und Wunden angewendet. Als Creme, auch mit Zusätzen wie Kamillentinktur oder ätherischem Öl findet er heutzutage bei Langstreckenläufern und Radrennfahrern Anwendung, weil er das Wundwerden von Hautstellen (Intertrigo) verhindert. Hirschtalg wird sogar der Vaseline vorgezogen, da er über längere Zeit die Haut schützt, Vaseline hingegen ist nach wenigen Stunden schon weggerieben. Kontrabassisten reiben zum Beispiel die „Zupf-Finger“ mit Hirschtalg ein und vermeiden damit die Bildung von Blasen. Für strapazierte Hundepfoten kommt Hirschtalg vor allem im Winter wie gerufen, weil er die Pfoten vor Rissen schützt und die Hautreizung durch schädliche Umwelteinflüsse ( z.B. Streusalz) verhindert.
Also habe ich überlegt, eine Waldsalbe zu rühren, die sowohl das Gesicht vor rauen Wetter und Kälte schützen kann und die gleichzeitig die Pfoten -nicht nur- für Vierbeiner pflegt. Denn in zwei Wochen haben wir ja schon den 1. März. Da steht bei vielen von uns die Gartenarbeit wieder ganz vorne auf der to do Liste. Eine gute Handsalbe ist im Frühjahr also nötig.

Hirschtalg kann man natürlich online kaufen. Vielleicht geht ihr einfach zum "Jäger eures Vertrauens" und bestellt bei ihm eine gute Portion. Ihr könnt den Talg portionsweise vakuumieren und einfrieren und je nach Bedarf dann aus dem Tiefkühler holen. Ich werde ganz sicher meine Jäger "anspitzen".
Eine weitere Zutat ist Fichtenharz. Steckt Euch einfach ein Schraubglas und einen Löffel ein, wenn ihr das nächste mal einen Waldspaziergang plant. Kratzt ganz vorsichtig das Harz vom Baum in euer Glas. Nicht zu viel, damit der Baum noch genügend Harz behält. Denn das Harz wirkt wie ein Wundverschluss, der Baum soll ja keinen Schaden nehmen.
Das so gewonnene Fichtenharz könnt ihr super in einem separaten Arbeitsschritt in Olivenöl auslassen. Das Rezept für das Fichtenharzöl und die Anleitung findet ihr hier.
Für meine Waldsalbe habe ich folgende Zutaten verwendet:
(reicht für ca. 50-80ml fertige Salbe)
- 150 g Hirschtalg
- 60 ml Fichtenharzöl
- ggf. 5 g Bienenwachsplättchen
- 1 EL Buchweizenhonig
- 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl (optional)
- 5 Tropfen Aloe vera 10-fach (optional)
Schneidet den Hirschtalg in kleine Stücke und gebt ihn zusammen mit dem Fichtenharzöl in ein feuerfestes Glas. Im Wasserbad wird das Gemisch langsam und schonend erwärmt, bis sich der Hirschtalg aufgelöst hat. Mitunter bleiben Flomen zurück. Nicht zu stark erhitzen, wir wollen ja kein Schmalz auslassen. Filtert nun das Gemisch in ein zweites Glas ab. Das klappt prima mit einem Seidenstrumpf. Gebt nun den Buchweizenhonig hinzu und löst ihn im warmen Talg-Harzöl-Gemisch unter rühren auf. Vielleicht müsst ihr euer Gemisch dazu auch nochmals etwas anwärmen. Hat sich der Honig gelöst, rührt eure Salbe solange bis sie handwarm ist. Nun könnt ihr nach Belieben ätherisches Lavendelöl und andere pflegende Zusatzstoffe unter die Salbe rühren. Wobei die Waldsalbe das eigentlich nicht nötig hat. Füllt eure Salbe in einen sauberen und desinfizierten Tiegel ab. Schön beschriften und fertig ist eure ganz persönliche super hautpflegende Salbe.
Leo findet die Salbe richtig klasse. Beim Fotoshooting musste er jedenfalls schon mal den Duft prüfen.
Wer keinen Hirschtalg bekommt, kann die Salbe auch mit anderen Konsistenzgebern wie z.B. Lanolin oder Veganolin herstellen. Termine für Salbenkurse findest Du hier.

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Evelin (Samstag, 13 Februar 2021 20:06)
Werde mir die Zutaten besorgen und nach deiner Rezeptur verfahren. Deine Salben waren ja immer topp! Danke meine liebe Freundin Gabi��
Inga (Sonntag, 14 Februar 2021 12:07)
Liebe Gabi,
freu mich das das ich Dich anstecken könnte. ��⚗️